Seit Anfang Oktober ist Windows 11 verfügbar. Und für alle, die bereits eine Windows-Lizenz haben kostenlos.
Schöner, simpler, schneller und sicherer oder wie Microsoft es bewirbt „modern, fresh, clean and beautiful“ soll es sein. Außerdem soll es entspannend und beruhigend wirken, so dass bei der Arbeit mit Windows nichts Geringeres als ein „Flow“ entstehen kann.
Nun ist Schönheit aber bekanntlich etwas subjektives und Windows lässt sich nach wie vor gut personalisieren. Mir persönlich gefällt der neue Stil und die mitgelieferten Designs allerdings tatsächlich sehr gut.
Am nützlichsten finde ich, die von einigen Linux Distribution bekannte, neue Funktion mehrere Desktops zu haben. Sowie die „Snap-Gruppen“. Die Fenster lassen sich so in vordefinierten Gruppen anpinnen. Besonders nützlich ist das für User, die gerne mehr als zwei Anwendungen auf einem Bildschirm parallel nutzen.
Abgesehen davon hat das neue Windows für die meisten Anwender auf den ersten Blick momentan allerdings nicht viel mehr zu bieten als Windows 10.
Wirklich interessant dürfte der überarbeitete Windows Store mit Android Integration werden, die in Zusammenarbeit mit Amazon entsteht und seit 20. Oktober in der Preview bereitsteht:
Announcing Android™ apps on Windows 11 Preview for Windows Insiders in the Beta Channel | Windows Insider Blog
Wie gut funktioniert das Upgrade von Windows 10 auf Windows 11
Für bereits vorhandene Geräte sollte am besten erst geprüft werden, ob diese kompatibel sind. Heise hat dafür ein sehr nützliches Tool bereit gestellt:
WhyNotWin11 – Windows 11 Kompatibilitäts-Test | heise Download
Bei Microsoft selbst besteht die Möglichkeit zur Prüfung auch. Allerdings hat das im Gegensatz zum heise Programm auf einem Firmenlaptop nicht funktioniert:
Upgraden Sie auf das neue Windows 11-Betriebssystem | Microsoft
Ist das gewünschte Gerät kompatibel dann gibt es im wesentlichen zwei Wege: Ein Upgrade direkt aus Windows oder eine frische Installation von einem externen Datenträger. Den Download für das Betriebssystem finden Sie hier:
Download Windows 11 (microsoft.com)
Die frische Installation hat bei einem schnellen PC mit NVMe SSD keine 20 Minuten gedauert. Das Upgrade aus Windows 10 mit dem Arbeitslaptop ca. 30 Minuten. Lässt sich also schnell in der Mittagspause durchführen.
Danach arbeitete das Laptop einen halben Tag etwas langsamer. Vermutlich weil Windows im Hintergrund Dateien aufgeräumt hat.
Bluetooth und Druckertreiber mussten außerdem neu installiert werden. Alle Programme zum Arbeiten, wie etwa die Branchensoftware oder alle persönlichen Einstellungen wurden aber einwandfrei übernommen.
Bei Neugeräten hingegen, macht es unser Partner Dell besonders einfach: Wer aktuell ein Laptop bei Dell kauft kann direkt zwischen Windows 10 und 11 wählen. Dell hat praktisch alle aktuellen Modelle mit Windows 11 getestet und dafür freigegeben.
Weitere Unsichtbare Neuerungen
Microsoft hat im Hintergrund die Sicherheit des Betriebssystems verbessert. Diese Features sind auch maßgeblich dafür verantwortlich, dass das neue Windows nur auf relativ jungen Geräten unterstützt wird. Das geforderte TPM 2.0 ist in Prozessoren und Mainboards integriert, kam flächendeckend aber erst ab ca. 2015 zum Einsatz.
Auch einige Verbesserungen für Entwickler und Spieler wurden integriert. Enthusiasten, die außerdem auf Intel Prozessoren der 12. Generation setzen, holen mit Windows 11 auch noch das letzte bisschen Leistung heraus.
Die Prozessoren sind seit November 2021 verfügbar und setzten auf ein hybrides Design. Dieses mischt effiziente und leistungsstarke Kerne, ähnlich wie das in den meisten Smartphones der Fall ist. Das neue Windows kann etwas besser mit diesem Ansatz als sein Vorgänger umgehen.
Fazit
Würde ich für das Upgrade von Windows 10 auf 11 Geld bezahlen? – nein.
Würde ich für Windows 11 einen neuen PC oder ein neues Laptop anschaffen? – auch nein.
Hat Microsofts Versuch sich durch Windows besser auf die Arbeit konzentrieren zu können bei mir Wirkung erzielt? Vermutlich ein bisschen.
Windows 11 wird logischerweise die Zukunft sein und das Produkt, welches Microsoft weiter entwickelt. Störende Fehler sind mir im Praxisbetrieb nicht aufgefallen. Anfangs waren AMD Prozessoren noch von schlechter Performance betroffen, das hat Microsoft allerdings mittlerweile durch ein Update behoben. Windows 11 ist sicherlich nicht fehlerfrei, aber es fühlt sich technisch zumindest genau so ausgereift wie Windows 10 an.
Deswegen und wegen des geringen Aufwandes lohnt sich ein Upgrade, insofern ihr aktuelles Gerät das unterstützt. Alle anderen können meiner Meinung nach auch warten bis Windows 11 mit mehr Features überzeugt oder Microsoft 2025 den Support für Windows 10 einstellt.